Klavierunterricht mal anders
Liebe Musikfreunde,
Sie haben sich dazu entschlossen, Klavier zu spielen. Damit stellen sich oft zahlreiche Fragen — zum Instrument, zu den Besonderheiten des Lernprozesses etc. Ich hoffe, dass die Antworten meiner erwachsenen Schüler, die im Alter zwischen 30 und 70 Jahren mit dem Klavierspiel begonnen haben, Ihnen dabei helfen, Ihren eigenen Weg zu finden, Ihre individuellen Wünsche zu verwirklichen, Neues zu entdecken und Ihre persönlichen Ziele zu erreichen.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen!
Ihre Olga Friesen
"Zu Beginn des Unterrichts habe ich mir ein Digital-Piano zugelegt. Es war günstiger als ein akustisches Instrument und leichter zu transportieren. Ich wollte zunächst für mich herausfinden, ob ich dauerhaftes Interesse am Klavierspiel haben werde. Erste Grundlagen ließen sich auch auf diesem Gerät einstudieren. Frau Friesen wies mich allerdings recht schnell darauf hin, dass es meinem Spiel deutlich anzuhören sei, dass ich zu Hause ausschließlich digital spiele. Nach knapp einem Jahr Unterricht kaufte ich mir dann ein akustisches Klavier, und selbst mit meiner noch geringen Erfahrung habe ich auf der Stelle den großen Unterschied und die Defizite in meinem Spiel wahrgenommen, welche durch das Üben am Digital-Piano entstanden sind. Nur auf einem akustischen Instrument lässt sich das Spiel mit Gefühl, Ausdruck und Intensität erlernen, welches Frau Friesen in Ihrem Unterricht vermittelt, und damit kann man gar nicht früh genug beginnen. Es ist außerdem unvergleichlich, einen Ton auf einem Instrument akustisch erklingen zu lassen, statt einen aufgenommenen Ton per Tastendruck auf einem Lautsprecher abzuspielen."
Andreas, 56 J. alt, Unterricht seit 15 Monaten
"Auch wenn die heutigen Digital-Pianos eine beachtliche Annäherung an akustische Instrumente geschafft haben, bleiben sie doch letztlich eine Kopie die das Original nicht erreicht. Das Pedal ist bei Digital-Pianos jedoch noch das größte Manko. Insbesondere die dynamische Bandbreite und Klangfarbe ist auf einem akustischen Instrument wesentlich größer. Die Flügel-/Klaviermechanik arbeitet zudem komplett anders als die Kopie im Digitalpiano. Die Auslösung lässt sich an einem Digitalpiano viel schwerer beherrschen. Insbesondere das Spielen im Pianissimo - Bereich, sowie schnellere Repetitionen (z.B. bei Trillern) sind auf einem akustischen Instrument, insbesondere an einem Flügel, wesentlich leichter erlernbar."
"Das digitale Piano war für mich lange Jahre eine gute Alternative zum akustischen Klavier. Dynamischer Anschlag, guter Klang, kein Klavierstimmer von Nöten, leicht zu transportieren. Ich lernte in 6 Jahren viele Stücke auf dieser Art von Instrument ... leider mit bedauernswertem Ergebnis: als ich auf das akustische Klavier wechselte merkte ich, dass ich eigentlich nicht "laufen" konnte. Man stelle sich einen Koch vor, der 6 Zutaten besitzt und glaubt, damit die Speisen der Welt bereiten zu können. Ich musste nach 6 Jahren Klavierspiel die Basis des Spiels neu erlernen. Den Anschlag der Tasten um weich, hart, klagend, traurig oder fröhlich zu klingen. Die Haltung der Finger, Hände, Arme und Schultern. Die Verteilung des Gewichts auf die Finger. Sprich: das gesamte Verständnis, wie Bewegung und Klang zusammen hängen hatte sich bei mir auf dem digitalen Piano noch nicht entwickelt. Ich würde nie wieder auf einem digitalen Instrument mit dem Spiel beginnen - ich habe Jahre dadurch verloren. Ich würde auch nicht meinem Kind sagen: lerne Schwimmen erstmal an der Spielekonsole, wenn Du es magst, gehen wir ins Wasser...."
"Mein Traum wäre es einen eigenen Flügel oder zumindest ein eigenes Klavier zu besitzen. Zunächst dachte ich, dass ein Digital-Piano für den Einstieg ausreichen würde. Inzwischen habe ich festgestellt, dass ein Digital-Piano keinesfalls ein Klavier ersetzen kann. Auch das erforderliche üben ist auf einem Digital-Piano nicht richtig möglich. Tasten, Pedal und Anschlag reichen nicht an die eines richtigen Klaviers heran – so kann man kein Feingefühl entwickeln und spielt viel zu mechanisch! Und nicht zuletzt der Klang, erzeugt von echten Hämmerchen, die die Saiten anschlagen und den Schall im Resonanzkörper erzeugen, ist an Volumen und Reinheit den Digital-Pianos weit überlegen."
"Ja, für mich ist es jetzt wichtig ein gutes Instrument zu haben, auch wenn ich "nur" Anfänger bin - sodass jeder Ton ein Geschenk ist. Das Klavier hat lebendige Töne."
"Ich würde ein Klavier bevorzugen, schon allein weil es klassisch, traditionell ist und man Musik damit "von Hand" machen kann und nicht auf Strom angewiesen ist. Ich denke ein Klavier hört sich "echter" an. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass man beim Digital-Piano den Tönen ihre Farbe geben kann, indem man unterschiedlich hart oder weich anschlägt."
"Ich würde lieber ein Klavier empfehlen, da man die Töne besser hören und fühlen kann.
Das Digitalklavier hat einen monotonen Ton, egal wie man auf die Taste drückt, erkennt man leider keinen Unterschied vom Klang."
Elif, 18 J. alt, Unterricht seit 2,5 Jahren
"Ich möchte mich ans Klavier setzen und einfach flüssig und sicher spielen können und ich die Töne und Akkorde wiedererkennen, wenn ich sie woanders höre. Ich möchte einfach ein musikalisches Grundverständnis erlernen und Verknüpfungen zwischen verschiedenen Stücken herstellen können."
"Mein großes Ziel wäre es ein akzeptables Repertoire an Stücken zu beherrschen und die nötigen Techniken zu erlernen, um mir jederzeit weitere Stücke selbst beibringen zu können. In mir reift auch die Idee, mich mehr dem Thema Klavier zu widmen und vielleicht zu versuchen, eine Art kleiner "Pianist" zu werden. Das Ziel ist nicht der beste Pianist zu werden, aber vielleicht der sympathischste und auffälligste. Es würde mich auch reizen, sofern ich irgendwann besser Klavier spielen kann, zusammen mit anderen Menschen zum Beispiel vier- oder sechshändig auf dem Klavier oder in einem Ensemble zu musizieren."
"Ich möchte in 1-2 Jahren in der Lage sein leichte bis mittelschwere Stücke in ihren Grundzügen analysieren und verstehen und bis zu einem gewissen Grad selbständig erarbeiten (z.B. Fingersätze und Interpretation) zu können. Leichte Stücke würde ich gerne vom Blatt spielen können. In 3-5 Jahren möchte ich mittelschwere Stücke wie z.B. erste Sonaten von Beethoven, Mozart, Schubert, Ungarische Tänze von Brahms, Chopin Nocturnes, erste Chopin Etüden.vollständig selbständig erarbeiten können. In 5-10 Jahren möchte ich anzufangen zu improvisieren und eigene Klavierwerke zu komponieren. In 10 – x Jahren möchte ich jedes Stück nach einer gewissen Erarbeitung musikalisch verstehen können."
"Ich will immer mehr dazu lernen und schauen, wo es hingeht. Es fühlt sich gerade gut an, mich mit Nichts und Niemandem zu vergleichen. Aber mein Wunsch ist, dass die Lust zu spielen und die Motivation zu üben bleiben!"
"Mich fasziniert das Instrument Klavier, insbesondere dessen Klang und Haptik. Ich berühre gerne die Tasten. Beim Spiel auf dem Klavier ist es viel mehr, als das bloße Anschlagen der Tasten und das in Schwingung versetzen der Saiten. Es fließt etwas und das Herz ist dabei..."
"Mir gefällt es, ein Instrument "anzufassen" und den Klang wahrzunehmen."
"Der Klang und seine unglaublich große Bandbreite mit der sich ein ganzes Orchester simulieren lässt. Die Möglichkeit sich musikalisch ausdrücken zu können, sowie die umfangreiche Literatur für das Instrument."
"Beim Klavierspiel kann ich mein Gehör aktivieren, meinen Tastsinn und muss mich darauf verlassen lernen. Ich lerne mich auf eine andere Art und Weise auszudrücken, nämlich nicht durch Worte, sondern durch Töne. Ich finde es erfüllend und gleichzeitig aber auch beruhigend mich neu kennenlernen zu können."
"Am Klavierspiel fasziniert mich, dass man praktisch jedes Stück spielen kann und sich selber begleiten kann. Und für mich ist das Klavier ein sehr vielseitiges Instrument."
Katharina, 15 J. alt, Unterricht seit 2,5 Jahren